Wunderbare Zusammenfassung vom Redakteur -=Punkbuster=- bei bf-games.net. Trotz alledem poste ich eine Kopie in diesem Forum um euch das browsen zu ersparen.
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Wenn über Battlefield gesprochen wird, dauert es in der Regel nicht lange bis das Wort Ranking fällt. Das von DICE bei den Spielern abgeschaute System für Battlefield 2 und 2142 hat inzwischen einen echten Kultstatus erreicht. Für die einen ist es Hauptinhalt des Spiels, für die anderen das personifizierte Böse und für eine kleine Gruppe ein lohnendes Ziel für Angriffe. Mehr als drei Jahre nach der Einführung ist deshalb Zeit einen Blick zurück zu werfen und einige kritische Fragen zu stellen. Über das System, die Veränderungen die es mit sich gebracht hat und die verzweifelten Versuche auf Seiten der Spieler es zu kopieren.
Wie alles begann
Angefangen hat alles mit einer großen Ladung Enthusiasmus, denn die Auswirkungen eines globalen, ins Spiel integrierten Rankings hat niemand vorausgesehen. Geblendet von frischer Grafik, Squad-Funktion und der Sprinten-Taste kümmerte sich in den Previews niemand um Orden, Abzeichen und das Rangsystem. Das Thema war Nebensache – bis das Spiel veröffentlicht wurde. Von da an dauerte es nur wenige Wochen, bis sich der Protest in seitenlangen Threads und Brandreden entlud. Die Battlefield-Szene hatte ein neues Feindbild: das Ranking von EA samt seiner Nutzer. Und der Graben, der im Laufe dieser Debatte gezogen wurde, ist für viele Spieler bis heute nicht geschlossen.
Neue ersetzen alte Lamer
Sieht man einmal von statischen Munitionskisten, der Artillerie und der Frage nach dem Spec Ops in der gegnerischen Base ab, befassten sich die Klagen schnell mit der neuen Generation Lamern auf dem Spielfeld. Bug-User und Stats-Padder überfluteten die Server und sorgten durch ihre schiere Masse dafür, dass seit BF42 bekannte Gruppen wie Flugzeug- und Heli-Camper, Base-Raper, Team-Killer und Taxi-Fahrer praktisch bedeutungslos wurden. Es erweckte fast den Anschein, als würden diese Auswüchse der Spielkultur nicht existieren. Filme wie Mine beweisen jedoch, dass es sie gab und bis heute gibt.
Legenden entstehen
Die Fokussierung auf Ranking blieib jedoch bestehen und so ist es kein Wunder, dass die Jagd nach Punkten auch als Sündenbock für die niedrigen Spielerzahlen bei Mods herhalten musste. Vor allem dieser Punkt ist bis heute heftig umstritten, da es außer dem gefühlten Schwinden der Modspieler keine greifbaren Beweise gibt. Anhand von Aufzeichnungen ist nur belegt, dass Battlefield 2 zum Verkaufsstart eine Menge Spieler angezogen hat und die Zahlen bei Counterstrike im selben Zeitpunkt massiv eingebrochen sind. Es strömten viele neue Spieler aufs Battlefield, während ein Großteil der Veteranen an BF42 festhielt. Das belegen die 2006 und 2007 noch sehr hohen Spielerzahlen des Klassikers und die zum Teil heftige offene Ablehnung gegenüber der großen Zwei. Bei der Suche nach einem Schuldigen für das Sterben der Mods muss bei allem Desinteresse mancher Ranking-Spieler also die kritische Frage gestellt werden, welchen Faktor dieses Verharren hatte und hat.
Widerstand formiert sich
Ungeachtet der sich immer hitziger entwickelnden Debatte wuchs auf Seiten von Spielern und Moddern schnell die Idee zu einem alternativen System. Immerhin hatte das Ranking genau dort seine Wurzeln und die Macher von BFTracks zeigten keine Anstalten ihr Projekt auf die BF2-Engine zu erweitern. Und die Idee wurde umgesetzt. Anfangs sogar erfolgreich. In den folgenden drei Jahren wurden angefangen vom heute so gut wie vergessenen Alternative Battlefield Ranking (ABR) und BF2Statistics bis hin zu System wie AMR, GMR, X2, MRS und vielen weiteren Klonen etliche alternative Rankingsysteme aus dem Boden gestampft. Die meisten davon basieren mehr oder weniger auf angepassten und aufgebohrten BF2Statistics. Dazu kommt noch eine Reihe von Eigenentwicklungen der Modifikationen, mit denen sich die Zahl der Alternativen auf mehr als ein Dutzend beläuft.
Der Anfang vom Ende: ABR
Der erste ganz große Vorstoß war das System von ABR, das mit einem Client arbeitete und im Jahr 2006 veröffentlicht wurde. Angeschlossen waren Desert Conflict und Project Reality, Battlefield 1918 und Operation Peacekeppe spielten zu diesem Zeitpunkt mit dem Gedanken. Gesteuert durch das ABR-Team sollte es jeder Mod möglich sein, eine eigene Rankingwelt mit eigenen Awards einzurichten. Doch das Projekt scheiterte am Ende aus verschiedenen Gründen. Mit dem Patch 1.31 wurde das mühsam aufgebaute Projekt durch DICE und EA blockiert und erst nach massivem Protest durch die Spieler mit dem Folgepatch wieder reaktiviert. Allerdings viel zu spät. Denn zwischen den Patches lagen Monate und nicht nur vielen Spielern war das eine zu lange Wartezeit. ABR hat sich von dieser Zwangsunterbrechung nie mehr erholt, wurde später an ein neues Team übergeben und verschwand dann in der Versenkung.
Keep it Short and simple
Dieses Verschwinden ist besonders tragisch, da die Macher mit ihrem zentralen Ansatz die wohl einzige Methode verfolgt haben mit der man die breite Masse der Spieler hätte erreichen können. Denn bereits 2006 wurde das alternative Ranking im Rahmen einer Kooperation über ein Pulldown bei der damals weltweit genutzten Website bf2tracker.com angezeigt. Geplant war die Integration bei allen großen Stats-Seiten und damit die direkte Ansprache der Zielgruppe, die mit News, Bildern und Videos über Mods nicht zu locken waren. Das Pulldown war sehr gut platziert und gab zumindest einen Anreiz zu schauen was sich hinter dem Kürzel "ABR" verbirgt. Einen ähnlichen Ansatz ermöglicht heute Dominik 1ApRiL Herbst auf seiner Plattform Spieler-Daten.de, allerdings ist die Zahl der Alternativen inzwischen so groß, dass vor einer Integration erst einmal eine Fusion der bestehenden Systeme notwendig wäre.
Willkommen im Ranking-Dschungel
Im Jahr 2008 gibt es mehrere alternative Systeme, die nicht direkt miteinander konkurrieren, den Überblick jedoch schwer machen. Zumindest bei deutschsprachigen Spielern bekannt sind das Multi Mod Rankingsystem [MRS] sowie die Systeme AMR und GMR, deren Fusion im Februar 2008 jedoch praktisch auch deren Ende einläutete. Daneben gibt es noch die bei Spieler-Daten integrierten Free Mod Ranking Stats (FMR), das ausschließlich von einem Serveranbieter verwaltete X2 Ranking, das GS-Ranking, das 762-Ranking und die Rankings der Mods. Point of Existence und Desert Conflict haben eigene Systeme entwickelt, die jedoch inzwischen eingestellt sind. Bei PoE durch den Weggang der Coder, bei DCON durch die Einstellung der Mod. Dennoch arbeitet mit AIX im Jahr 2008 erneut ein Team an einer Insellösung die bereits live geschaltet ist. Natürlich ist AIX auch in anderen Systemen integriert, die offiziellen AIX-Server werden jedoch zukünftig in die eigenen Stats einlaufen.
Markt-Mechanismen greifen nicht
Einen echten Überblick aller vorhandenen Systeme hat eigentlich niemand und angesichts der freien Verfügbarkeit des Basis-Systems können jederzeit neue Mitspieler auf den eigentlich nicht vorhandenen Markt drängen. Es gibt zu wenige Spieler und zu viele Anbieter, doch übliche Markt-Mechanismen greifen im Bereich von Hobbies eben nicht, auch wenn sich am Ende alle selbst im Weg stehen und die Chance auf Erfolg im Jahr 2008 selbst mit den verbesserten Möglichkeiten schlecht stehen. Verbesserte Möglichkeiten, weil die Spieler anders als zu Zeiten von ABR eben keinen Client mehr installieren müssen den sie vor dem Herunterladen erst einmal finden müssen. Punkte werden wie beim offiziellen Ranking einfach durch den Besuch auf dem Server gut geschrieben. Dieser Vorteil wird jedoch durch die Kleinstaaterei wieder zunichte gemacht. Spieler wollen nicht 400 Webseiten besuchen um kleckerweise ihre Statistiken zu beobachten, sondern wie es bei BF42 und BFV üblich war eine Seite für den kompakten Abruf ihrer Daten.
Das Ende vom Lied
Die Situation ist also Verfahren und eine Lösung ist nicht in Sicht. Zu viele System, zu viele Stats-Seiten und zu viele Meinungen über die genaue Umsetzung. Um Erfolg zu haben müssten sich die Beteiligten jedoch auf ein System einigen und damit über den eigenen Schatten springen. Zum Beispiel durch die Integration einer vereinten Alternative in Tools wie den Stats-Viewer (direkter Link zu ClusterWars.Net Downloads) und vergleichbare Tools, die ansonsten eher belächelt werden. Allerdings stellt sich die Frage ob sich dieser Aufwand für Battlefield 2 noch lohnt. Die Battlefield-Welt wartet gespannt auf die Ankündigung des nächsten Teils der Serie und so können die Fehler der Vergangenheit vielleicht als Lehre für die Zukunft gelten. Sollte es ein neues Battlefield geben wird auch ein Ranking enthalten sein. Und wie die letzten Jahre gezeigt haben führt der Kampf gegen das System zu wenig Erfolg. Mit einem gemeinsamen, großen Ranking im Parallelbetrieb stehen die Chancen der Beteiligten die breite Masse an Spielern zu erreichen ungleich höher. Eine Wiederbelebung des ABR-Ansatzes mit den Möglichkeiten die BF2Statistics bietet - das für BF3 jedoch neu oder zumindest umgeschrieben werden muss.
Links:
Quelle: Battlefield Wiki zu Stats Padding
Quelle: OnlineGamingzeitgeist
Quelle = BF Games Net
Drei Jahre Ranking - ein Rückblick
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